
Was bedeutet „Kalibrierung“?
Bei der Kalibrierung wird der Wert, den ein Messgerät ausgibt, zum Beispiel die Schichtdicke, mit dem tatsächlichen Wert verglichen. Meistens wird dazu ein Standard verwendet, bei dem die Dicke bekannt und zertifiziert ist. Weicht der Ist-Wert, also das Messergebnis, von dem Soll-Wert ab, muss das Gerät angepasst – oder justiert – werden. Bei den taktilen Schichtdickenmessgeräten von Fischer sind beide Funktionen unter dem Menüpunkt „Kalibrierung“ zusammengefasst.
Wie sollte man kalibrieren?
Bei der Kalibrierung sollten die gleichen Bedingungen herrschen wie bei der späteren Messung. Möchte man die Dicke einer Beschichtung messen, sollte man das Gerät auf einem unbeschichteten Originalteil kalibrieren. Verwenden Sie für die Kalibrierung die gleiche Stelle auf dem unbeschichteten Werkstück, wie später bei der Messung auf der beschichteten Probe.
Wann sollte man neu kalibrieren?
Generell sollte man die Geräte immer dann neu kalibrieren, wenn sich die Messbedingungen ändern. Ändert sich zum Beispiel die Zusammensetzung des Grundwerkstoffs, oder wechseln Sie von einem flachen Teil auf ein gekrümmtes, kann je nach Messverfahren eine Kalibrierung nötig sein.
Schnelle oder umfangreiche Kalibrierung?
Bei den meisten Geräten kann man zwischen einer schnellen 1-Punkt- und einer umfangreichen Mehr-Punkt-Kalibrierung wählen. Die schnelle Variante genügt dann, wenn die Werte, die man messen will, sehr nah zusammen liegen. Wenn z. B. die Dicke einer Beschichtung zwischen 10 und 15 μm variiert, ist es ausreichend, das Gerät mit einem einzelnen 13 μm Standard zu kalibrieren. Bei größerer Bandbereite der Beschichtungen ist eine Mehr-Punkt-Kalibrierung empfehlenswert, wobei die Soll-Werte der Standards den erwarteten Schichtdickenbereich umrahmen sollten.
Auf einen Blick
Häufige Faktoren, die die Messergebnisse beeinflussen können
Wenn einer dieser Faktoren sich stark ändert, sollte das Gerät neu kalibriert werden.
- Krümmung der Messfläche
- Bei dünnen Proben: Dicke des Grundwerkstoffes
- Bei kleinen Proben: Abmessungen der Probe
- Rauigkeit
- Zusammensetzung und Magnetisierbarkeit von Grund- oder Schichtstoff
- Bei Leitfähigkeitsmessungen: Temperatur