
Eine süße Angelegenheit
Zu Beginn der schönsten Zeit des Jahres erhielten wir einen ganz besonderen Auftrag. Der Weihnachtsmann höchstpersönlich benötigte unsere Unterstützung. Nachdem er die neuen Sorten von Ritter Sport entdeckt hatte, wollte er diese einmal genauer unter die Lupe nehmen. Sie schmeckten sehr lecker. Er wurde dennoch das Gefühl nicht los, dass sich die Konsistenzen leicht unterschieden. Seine Elfen und er überlegten und überlegten, sie konnten die Messaufgabe allerdings nicht lösen. Doch dann erinnerte er sich: „Während meiner Tour mache ich mit meinem Schlitten doch immer bei dem Messtechnik-Spezialisten in Sindelfingen halt. Ich hab´s – das ist ein Fall für Fischer!“
Wenn der Weihnachtsmann anruft, sind wir natürlich zu Stelle! Unsere Experten zögerten nicht und steckten die Köpfe zusammen. Die Messaufgabe sah zwar sehr gut aus, war aber nicht ohne! Doch mit dem geeigneten Nanoindentationsgerät müsste es möglich sein. Das haben wir natürlich: das FISCHERSCOPE HM2000!
Die folgenden Schokoladensorten wurden untersucht, um herauszufinden, ob sich der Kakaoanteil auf die Konsistenz der Schokolade auswirkt:
- Don Schoko 40 %
- Die Milde 55 %
- Die Feine 61 %
- Die Kräftige 74 %
- Die Starke 81 %
Der erste war der schönste und wichtigste Schritt: der Geschmackstest. Wird dieser nicht bestanden, spielt die Konsistenz auch keine Rolle. Doch alle Prüflinge konnten mehr als überzeugen! Nach der Verkostung stellten wir folgende Hypothese auf: Je dunkler die Schokolade, also je höher der Kakaoanteil, desto härter.
Im zweiten Schritt kam das FISCHERSCOPE HM2000 zum Einsatz. Um die gleichen Ausgangsbedingungen zu schaffen, kühlten wir die Schokoladensorten auf dieselbe Temperatur herunter. So wurden sie nacheinander platziert – direkt aus dem Kühlschrank auf das Härteprüfgerät. Nach einigen Probeläufen wählten wir die folgenden Prüfparameter für unsere Messungen:
- Indentor: Vickers
- Maximale Prüfkraft: 20 mN
- Aufbringzeit: 2 Sekunden
- Haltezeit: 5 Sekunden
- 10 Messungen pro Schokolade
Unsere Versuchsdurchführung wurde aufgrund der Schmelzeigenschaften der Schokolade erschwert. Um die Temperatur konstant zu halten, stoppten wir die Zeit, die wir benötigten, die Schokolade aus dem Kühlschrank zu nehmen und unter dem Gerät zu platzieren. Diese Zeit hielten wir bei jeder der jeweils 10 Messungen für alle Sorten ein.
Die Ergebnisse
Die Messergebnisse zeigen: Unsere Vermutung, die Härte steige mit dem Kakaoanteil, wurde widerlegt. Für eine aussagekräftige Interpretation der Ergebnisse muss man allerdings zusätzlich die Zutaten berücksichtigen.
Die Schokoladen mit 40 % und 55 % Kakaoanteil bestehen neben Kakaomasse, Zucker und Kakaobutter auch aus Vollmilchpulver. Diese Zutat ist in den Sorten mit 61 %, 74 % und 81 % Kakaoanteil nicht enthalten. Außerdem ist festzuhalten: Steigt der Kakaoanteil, nimmt der Zuckergehalt ab und der Fettgehalt zu. Somit ist die Schokolade mit 55 % Kakaogehalt tendenziell weicher als diejenige mit 40 %. Bei den dunklen Sorten 61 %, 74 % und 81 % nimmt die Härte mit steigendem Kakaogehalt ebenfalls tendenziell ab. Im Vergleich sind die Vollmilchsorten weicher als die Schokoladen mit höherem Kakaogehalt. Dies ist allerdings dem Milchanteil zuzuschreiben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Konsistenz von Schokolade mit steigendem Kakaogehalt weicher wird. Dies lässt sich mit dem ebenso steigenden Fettgehalt und dem sinkenden Zuckergehalt erklären.
Unser Fazit
Das Versuchsergebnis unter Anwendung des FISCHERSCOPE HM2000 zeigt: Unsere Anfangsthese, dunkle Schokolade sei die Härteste, hat sich nicht bewahrheitet. Sowohl die Zutaten als auch der Fett- und Zuckergehalt bilden die entscheidenden Faktoren für die Härtewerte von Schokolade.
Das Wichtigste: Alle getesteten Sorten haben die Fischer Qualitätskontrolle mit Bravour bestanden! Hoffentlich waren Sie brav und der Weihnachtsmann legt Ihnen Ihre Lieblingsschokolade unter den Baum. Wir drücken die Daumen!
Das Fischer Team wünscht Ihnen frohe Weihnachten!